Spower®Wiese - für starke Untergräser

Die Vegetationsvielfalt auf Wiesen sollte idealerweise aus drei Gruppen zusammengesetzt sein. Gräser, Kräuter und Leguminosen. Die Verteilung der Anteile wird von Klima, Bodenbeschaffenheit und Form der Bewirtschaftung (Nutzung, Düngung, Pflege) beeinflusst.

Der Grasanteil sollte dabei bei 50 - 70% liegen (den Rest sollten Kräuter und Leguminosen ausfüllen). Er gliedert sich auf in Obergräser (tiefwurzelnd) und Untergräser (flachwurzelnd). Die flachwurzelnden Untergräser wie Wiesenrispe, Rotschwingeln, Rotstraußgras oder deutsches Weidelgras mit vielen Seitentrieben, und hohem Blattanteil sorgen für hohe Eiweiß– und Energiedichte, verdichten den Wuchs und sorgen für qualitativ hochwertiges Grundfutter.

Tiefwurzlige Obergräser (Wiesenschwingel, Glatthafer, Goldhafer, Knaulgras, Timothe usw.) sorgen für ausreichend Rohfaser bei hoher Energiedichte.

Bei nitratbetonter Düngung verlagert sich das gut wasserlösliche Nitrat schnell in die unteren Schichten des Erdreichs und ist damit vornehmlich für die tiefwurzelnden Obergräser zugänglich. Die Untergräser geraten in Unterversorgung, bleiben zurück und werden von den Obergräsern langsam verdrängt.

Auch das mit der Gülle ausgebrachte Ammonium (NH4) wird in kurzer Zeit in Nitrat (NO3) nitrifiziert  und steht damit vornehmlich den Obergräsern zur Verfügung.

Die Spower® Wiesendünger sind so konzipiert, dass dieses Missverhältnis ausgeglichen wird. Stabilisiertes, nicht wasserlösliches Ammonium bleibt langfristig in den oberen Bodenschichten und steht somit den flachwurzelnden Untergräsern zur Verfügung. Die Bestände dünnen sich nicht aus, die Blattmasse ist hoch und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Untergräsern und Obergräsern ist gewährleistet.

Unterstützend wirkt stabilisiertes Ammonium auch auf die Stickstoff Nachlieferung aus dem Dauerhumus („Priming Effekt“)

Der hohe Schwefelanteil der Spower® Wiesendünger unterstützt die Stickstoffaufnahme und erhöht die Biomasse Bildung der Pflanze. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die ausgebrachte Gülle kaum Schwefel beinhaltet. Der üppige Elementarschwefelanteil realisiert eine langfristige Schwefelverfügbarkeit ohne Auswaschungsgefahr und reguliert die überschüssigen Kationen im Kolloid (siehe Bodenuntersuchung / KAK ).

Dies steigert die Verdaulichkeit und Eiweißqualität des Aufwuchses, stabilisiert den Energiegehalt der Silage bis zum Siloende und fördert die Biotinbildung beim Vieh (Klauengesundheit).

Faustformel 1. und 2. Schnitt

Zum ersten und zweiten Schnitt benötigt Grünland je Aufwuchs und Hektar:

  • 70 - 90 kg Stickstoff
  • 15 - 20 kg Schwefel
  • 1,5 - 2,5 g Selen

Kalium und Magnesium wird üblicherweise über den Rindergülle Eintrag und regelmäßige Kalkung in ausreichender Menge zugeführt.

Ein Kubikmeter Rindergülle enthält im Durchschnitt:

  • 1,5-  2,5 kg Ammonium-N
  • 1 - 1,5 kg Phosphor
  • 4 - 6 kg Kalium
  • 0,5 - 1 kg Magnesium
  • 0,15 - 0,25 kg Schwefel

Der Nährstoffgehalt von Gülle kann stark variieren, er ist abhängig von der Tierart und deren Fütterung, von der Art und Dauer der Güllelagerung, der Einleitung von Niederschlagswasser sowie Futterresten und Einstreu.

Rindergülle ist reich an Kalium, der Anteil ist aber abhängig von der Art der Fütterung, so, dass die Kalium Lücke auch mit 2,5 RGV manchmal nicht geschlossen wird.

Spower® Wiese - Selen im Grundfutter

Die Böden in ganz Süddeutschland, der Schweiz und Österreich befinden sich seit geraumer Zeit im Selenmangel. Früher oder später zeigen sich die Auswirkungen im Stall über Fruchtbarkeitsprobleme, Kümmern, Festliegen, Herzstörungen oder Lähmungen.

Blutuntersuchungen im Stall zeigen die Selen Defizite auf, die Sie über gezielte Düngung mit Spower®Wiese Düngern kontinuierlich ausgleichen können. Entweder zur Vorbeugung, oder, bei bereits vorhandenen Mangelsymptomen, zum konkreten Gegensteuern mit höherer Dosierung (Spower®Wiese5 und 6)

Sie sollten wissen, dass Selen im Grundfutter vom Verdauungssystem wesentlich besser verstoffwechselt wird, als Selen in Futterzusätzen.

ALLEN Spower® Wiese Dünger ist daher vorbeugend SELEN beigefügt, da Mangel vorprogrammiert ist.

Sollte die Selen-Versorgung anderwärtig sichergestellt sein, bieten wir alternativ die beiden Varianten Spower®Tipp und Spower®3515 an.

Elementarschwefel vergrämt Wildscheine

Wildschweine können zur Plage werden und richten oft erhebliche Flurschäden an.

Eine einfache Methode, Wildschweine zu vergrämen ist der Einsatz von Elementarschwefel.

Beim bakteriellen Abbau von Elementarschwefel zu Schwefelsulfat entsteht in geringen Mengen auch Schwefelwasserstoff.

Schwefelwasserstoff hat den typischen Geruch von faulen Eiern.

Was für den Menschen, aufgrund der geringen Mengen, nicht wahrgenommen wird, riechen die empfindlichen Nasen der Wildschweine sehr wohl. Sie meiden Schläge, die mit ausreichender Menge Elementarschwefel gedüngt sind.

Um Wildschwein Schäden zuverlässig zu vermeiden, benötigen Sie auf das Jahr verteilt ca. 50 kg Elementarschwefel je Hektar.

Unterschiedliche NP-Formulierungen

Wir empfehlen in Kombination mit Gülle 200 - 250 kg/ha Spower®Wiese

Spower®Wiese1-4

Wir empfehlen im Grünland die Düngerauswahl am Phosphorbedarf auszurichten.

Die Düngung sollte zum 1. und 2. Schnitt zusammen mit der Ausbringung der Gülle erfolgen. Dies ist abhängig von den Wetterverhältnissen. Als optimal sehen wir aber, wenn möglich, die Düngung mit Spower® Wiese Düngern zum 1. Schnitt.

Wir bieten 4 unterschiedliche NP Verhältnisse an, um dem Bedarf möglichst nahe zu kommen. Alle Varianten sind so ausgelegt, dass auch das erforderliche S:N Verhältnis optimiert ist.

Neben den Haupt– und Nebennährstoffen legen wir den Fokus auch auf die notwendige Versorgung mit Molybdän, Selen und Kobalt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Selen, um vorbeugend eine Unterversorgung im Stall, mit entsprechenden negativen Auswirkungen vorzubeugen.

Die Schwefel und Selen Gaben sind auf jeweils ein bis zwei Schnitt pro Gabe ausgelegt, Nicht verbrauchter Schwefel wirkt dabei bis in den dritten Aufwuchs hinein.

Nachfolgende Aufwüchse sind meist nicht so ertragreich und unterliegen, klimatisch bedingt, einer „Sommerdepression“. Die dafür erforderliche Düngung ist wetterabhängig und muss dementsprechend angepasst werden.

Eine Empfehlung kann daher nicht seriös abgegeben werden.

Engerlinge

Engerlinge bevorzugen zur Eiablage Wiesenbestände mit lückigen Grasnarben. Diese entstehen durch ein ungenügendes Nährstoffmanagement, da dadurch häufig die Untergräser mittelfristig verdrängt werden.

Befindet sich ein Boden im chemischen und damit auch physikalischen Gleichgewicht (siehe Boden), hat das Bodenleben optimale Bedingungen um den Wiesenbestand,  den Bedürfnissen entsprechend, mit Nährstoffen zu versorgen. Die Wiese wird damit für den Maikäfer zur Eiablage unattraktiv.

Stark befallene Böden weisen sehr häufig Nährstoffunterversorgungen auf. Über eine ausführliche Bodenuntersuchung können Sie diese feststellen und gezielt ausgleichen.

Böden mit einer optimalen Nährstoffversorgung sind selten bis gar nicht befallen.

 

Bei hohem Selen-Bedarf

Ist Selen Mangel durch Bodenuntersuchungen oder Blutuntersuchungen bestätigt oder sind Mangelerscheinungen wie Fruchtbarkeitsprobleme, Kümmern, Festliegen, Herzstörungen oder Lähmungen bereits im Stall angekommen, sollte Selen zu allen Schnitten verfügbar gemacht werden.

Spower®Wiese 5 und 6 beinhalten Natriumselenit (schnell wirkend) und Bariumselenat (langsam wirkend), die über alle Schnitte der Vegetationsperiode wirken. Beide Dünger besitzen ein S:N Verhältnis, welches die Defizite in der Gülle ausgleicht

Selen für das ganze Jahr

Um die Selen und Mikronährstoff Versorgung bis in den Herbst zu gewährleisten, stehen die beiden Varianten
Spower®Wiese 5 und 6 zur Verfügung.

Selen wird dabei in zwei unterschiedlichen Formen ausgebracht. Natriumselenit (schnell wirkend) und Bariumselenat (langsam wirkend).

Damit wird bereits im Frühjahr die für eine volle Vegetationsperiode (alle Schnitte) benötigte Menge an Selen  und weiteren Mikronährstoffen gegeben.

Spower®Wiese5 ist konzipiert für Böden mit Phosphor Überschuss,

Spower®Wiese6 für Phosphor unterversorgte Böden.

Beide Dünger sind angereichert mit den für Wiesen benötigten Mikronährstoffen.

Der hohe Schwefelanteil fördert die Biotinbildung im Vieh und sorgt für gesunde Haut und Klauen.

Kobalt macht Selen in der Pflanze erst verfügbar und fördert die Futterverwertung. Molybdän spielt bei der Stickstoffverwertung eine wichtige Rolle und führt bei Mangel zu N-Mangelsymptomen

Beide Dünger sollten aufgrund des hohen Selen-Anteils nur einmal pro Jahr ausgebracht werden, bevorzugt zum 1. Schnitt.

Die Aufnahme von Selen durch Pflanzen, und damit die Verfügbarkeit im Stall, ist stark abhängig  vom pH-Wert des Bodens. Auch bei selenreichen Böden kann die Aufnahme gering sein, denn übersäuerte Böden binden das mineralische Selen im Boden. Es wird daher von der Pflanze schlecht aufgenommen. Ursache für Übersäuerung ist z.B. Überdüngung mit Ammoniumsulfat.. Regelmäßige Kalkung ist also auch für die Verfügbarkeit von Selen eine wichtiger, nicht zu vernachlässigender Faktor.

Wir empfehlen in Kombination mit Gülle 200 - 250 kg/ha Spower®Wiese5/6

Spower®3515 und Spower®Tipp

Alternative zu Spower®Wiese Düngern

Auch bei alternativer Wiesendüngung liegt der Fokus auf der Herstellung eines, in Kombination mit der ausgebrachten Gülle, adäquaten N : S Verhältnisses unter Berücksichtigung des anfallenden Phosphor Bedarfs.

Besonders ist darauf zu achten, dass der Boden zum ersten Schnitt gut mit Phosphor versorgt ist. Dieser fehlt häufig, wenn aufgrund von Nässe noch keine Gülle ausgebracht werden kann. Im Boden vorhandener, labiler Phosphor, ist bei niedrigen Bodentemperaturen im Frühjahr für die Pflanze noch nicht verfügbar. Dies kann auch bei gut mit Phosphor versorgten Böden zu Versorgungsdefiziten führen.

Phosphor versorgte Böden

Phosphorarme Böden

Beide Varianten ermöglichen eine Ammonium betonte Düngung zur Förderung des Wurzelwachstums und Stärkung der Untergräser. Ein hoher Anteil an stabilisiertem Stickstoff  und Elementarschwefel verhindert Auswaschung, die Anteile an Ammonium-Stickstoff und Sulfatschwefel versorgen die Gräser zu Beginn der Vegetationsperiode schnell mit den benötigten Nährstoffen.

Unter– wie Obergräser werden gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt. Die Ausdünnung der Untergräser wird vermieden. Damit haben Ungräser keinen Entfaltungsraum und können sich schlecht behaupten.

Die Düngung mit Spower®3515 und Spower®Tipp erfolgt zu den ertragsstarken ersten beiden Schnitten zur Absicherung des Grundfutterbedarfs.

Die Düngung weiterer Schnitte  ist abhängig von der in den Sommermonaten herrschenden klimatischen Bedingungen in Kombination mit der auszubringenden Gülle. Eine konkrete Empfehlung lässt sich daher nicht ableiten.

Gemeine Rispe

Das Ungras „Gemeine Rispe“ breitet sich zunehmend auf den Wiesen aus. Es ist ein aggressiver, anspruchsloser Lückenfüller, der bei genügend Feuchtigkeit einen dichten Grasfilz mit wenig Ertrag bildet. Der Bestand aus gemeiner Rispe neigt, meist bereits vor dem ersten Schnitt, zum Lager. Intensivere Gräser werden zunehmend verdrängt.

Aus dem Bestand kann sie nur mechanisch entfernt werden, eine Nachsaat wird erforderlich.

Ursachen der Verbreitung

Verantwortlich für die massive Ausbreitung ist häufig das Verhungern des Grasgerüstes, vornehmlich der Untergräser. Dies wird begünstigt durch Düngung mit Nitrat. Das sehr gut wasserlösliche Nitrat gelangt durch Niederschläge sehr schnell in die unteren Bodenschichten. Flachwurzler, wie die Untergräser verlieren den Zugriff darauf, Tiefwurzler (Obergräser) werden begünstigt.

Dies führt früher oder später zum „verhungern“ der bodendeckenden Untergräser. Lücken tun sich auf, die sehr schnell mit Ungräsern, wie der Gemeinen Rispe, gefüllt werden.

Vorbeugen

Immobiler, stabilisierter Stickstoff bleibt in den oberen Bodenschichten über einen langen Zeitraum erhalten. Er steht damit den Untergräsern, zusammen mit dem Spower-Schwefel permanent als Nahrungsquelle zur Verfügung. Ein Verhungern wird nachhaltig verhindert. Lücken im Grasgerüst treten nur noch z.B. durch mechanische Belastungen oder Mäusebefall auf. Ein dichteres Wurzelwerk erhöht  die Toleranz gegenüber Wassermangel im Sommer.